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Totentanz des Monats

Totentanz des Monats August 2010

Auf dieser Seite wollen wir Ihnen in loser Folge Totentänze vorstellen, die uns warum auch immer gerade über den Weg gelaufen sind.

Der Todten Tantz – Chorea Mortualis

Der abgebildete Druck, dessen Vorzeichnung sich im British Museum London befindet, dürfte frühestens im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts in Augsburg entstanden sein. Zu sehen sind Vertreter aller Menschen, die vom Friedhof herkommend in hierarchischer Folge Einzug in einen barocken Festsaal halten. Dort angekommen umrunden sie nun in Begleitung je eines Skeletts einen auf einem Podest stehenden Sensenmann. Das Personal erinnert an den barocken Basler Totentanz, nicht jedoch die Reihenfolge, denn die Geistlichkeit geht geschlossen voran. Rechts außen machen Skelette Musik. Bemerkenswert sind die sozialen Randgruppen unterhalb der Bühne: Der Krüppel mit Hinkebein rennt auf und davon, der Jude wird am Bart herbeigezogen, der Türke macht von seinem Säbel Gebrauch, und der Schwarze greift zu Pfeil und Bogen. Hinzuweisen ist außerdem darauf, dass der Kupferstich, dessen Urheber wir bislang nicht kennen, eng verwandt ist mit Bildern, die vom Alpenraum bis Skandinavien im Umlauf waren.

Literatur: Totentanz aktuell N. F. 12 (2010), Heft 135, S. 8-11.
Bild: Raccolta Guglielmo Invernizzi.

Frühere Totentänze des Monats:

Letzte Aktualisierung: 30.09.2010

Anschrift

Europäische Totentanz-Vereinigung, Leipziger Straße 48, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Henry Schuhmacher (Präsident) Mail: h.schuhmacher@totentanz-online.de