13. Jahrestagung der Europäischen Totentanz-Vereinigung
vom 27. bis 29. April 2007
in der Robert Schumann Hochschule
Die Europäische Totentanz-Vereinigung führt ihre 13. Jahrestagung vom
27. bis zum 29. April 2007 in der Robert
Schumann Hochschule Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr.
Kalisch durch, der vor Ort die Forschungsstelle für Sepulkralmusik leitet.
Den Tagungsschwerpunkt bilden diesmal Totentänze als musikalische und
performative Ausdrucksformen der Sepulkralkultur.
Wer singt und tanzt auf dem Friedhof, bei der Leichenwache oder zum
Gedächtnis an die Verstorbenen? Antike Kunstwerke der unterschiedlichsten
Kulturkreise stellen sowohl musizierende Skelette als auch Schreitaufzüge
Lebender bzw. Todgeweihter im Bereich der Gräber dar. Aber erst seit
dem Mittelalter berichten Chronisten vom nächtlichen Tanz, vielfach
auch von Liedern der Toten. Heute kennen wir rituelle Totentänze nur
noch ausnahmsweise. Weit bekannter sind Werke aus dem Bereich der Kunst,
aus Filmen, Literatur und Musik, wobei sich rockende Skelette in der
Jugendkultur wohl der größten Beliebtheit erfreuen.
Im Rahmen der Düsseldorfer Tagung sollen Musikwissenschaftler und Musikethnologen
auf Vertreter der klassischen Totentanz-Disziplinen treffen, um miteinander
über Musik und Tanz in der Sepulkralkultur ins Gespräch zu kommen. Beiträge
über visuelle Zeugnisse und Vorträge, bei denen die historische Praxis
im Vordergrund steht, wechseln einander ab.
14.00-14.30
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Begrüßung durch Dr. Uli Wunderlich, Präsidentin der ETV
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14.30-15.00
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Prof. Dr. Dr. Volker Kalisch: Warum der Tod tanzen muss -
Kultursoziologische Anmerkung zur Genese des modernen Menschen.
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15.00-15.30
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Dr. Jorinde Ebert (Wien): Darstellungen buddhistischer
Totentänze in der Turfanoase.
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15.30-16.00
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Dr. Gregor Rohmann (Bielefeld): Vom Tanz in der Kirche zur erblichen
Nervenkrankheit - “Tanzwut” und “Veitstanz” als
Pathologisierung rituellen Verhaltens.
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16.00-16.30
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Pause
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16.30-17.00
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Dr. Sophie Oosterwijk
(Leicester): The danse macabre in Paris – early evidence.
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17.00-17.30
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Andrea Wegener (Essen): Die Beinhaus-"Kapelle" in
den mittelalterlichen Totentänzen.
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17.30-18.00
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Dr. Peter Metzger (Langnau am Albis): Wie die Sackpfeife zum
Totentanz-Instrument und zum Sexualsymbol verkam.
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19.00
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Klavierkonzert von Markus Candels-Weinandy und Marcell
Feldberg: Funeralmusik des 18. bis 21. Jahrhunderts.
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Samstag, 28. April:
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09:30-10:00
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Dr. Stefanie Knöll (Düsseldorf): Welches Instrument spielt der
Tod?: Der musizierende Tod außerhalb des Totentanz-Kontextes.
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10.00-10.30
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Dr. Bernhold Schmid (München): Monteverdis Ballo delle ingrate: eine Persiflage
auf den Totentanz?
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10.30-11.00
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Anna B. Heckendorf-Rewald M.A. (Altdorf): Giselle – Der Tod und die
Mädchen tanzen im 19. Jahrhundert.
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11.00-11.30
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Pause
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11.30-12.00
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Dr. Stephanie Catani (Bamberg): "Wer glücklich ist wie
wir, dem ziemt nur eins: schweigen und tanzen." – Tod, Tanz und
Musik im Werk Hugo von Hofmannsthals.
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12.00-12.30
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Dipl. Architekt ETH/sia, Doktorand sc. techn. ETH, Ivo
Heinrich Zemp (Bern): Das Krematorium von La Chaux-de-Fonds – Ein
räumlicher Totentanz
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12.30-14.30
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Mittagspause
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14.30-15.00
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Kirsten Fitzke M.A. (Heidelberg): Felix Nussbaums Triumph des Todes.
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15.00-15.30
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Dr. Dieter Plötner (Leipzig): Der personifizierte Tod im deutschen
Soldatenlied.
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15.30-16.00
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Cand. Phil. Marcell Feldberg (Düsseldorf): Tango – Tanz
am Rande des Abgrunds und darüber hinaus.
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16.00-16.30
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Pause
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16.30-17.00
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Dr. Eva-Maria von Adam-Schmidmeier (Weiden/OPf.): "Der
Tod, das muss ein Wiener sein" – Totentanz im Wienerlied.
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17.00-17.30
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Stud. Anne-Bärbel Frassine (Hannover): Wenn der Tod im Tanz
vergeht – Eine Oper als Totentanz der besonderen Art.
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17:30-18.00
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Dr. Josef Focht (München): Kompositorische, rezeptive und
musikwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Totentanz in der Musik des 20.
Jahrhunderts – Eine Materialsammlung zur bayerischen Musikgeschichte.
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19:00
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Konzert von Studierenden der Robert Schumann Hochschule: Mark-Andreas
Schlingensiepens Totentanz, 1999/2001 und Aribert Reimanns "Adagio"
– Zum Gedenken an Robert Schumann, 2006.
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Sonntag, 29. April:
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09:30-10:00
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Leonore Welzin (Güglingen): "Als die Toten laufen
lernten" - Ankoku Butoh und die Wiederbelebung des Totentanzes in
Japan nach Hiroshima.
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10.00-10.30
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Kristin Locker (Leipzig): Totentänze im Musikvideo – Ein
neues Medium, ein altes Thema.
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10.30-11.00
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Dr. Uwe Umberto Pätzold (Düsseldorf): Transformation und
Ausgleich spiritueller Energien: Bewegungskünste in Toten-, Trauer- und
Gedächtniszeremonien in Indonesien.
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11.00-11.30
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Pause
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11.30-12.00
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Svenja Weers (Leipzig): Tod, Totentanz und -lieder in Afrika.
Totenfeiern bei den Akan (Ghana/Elfenbeinküste) im Wandel der Zeit.
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12.00-12.30
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Pfarrerin Arngard Uta Engelmann M. A. (Basel): Ein
performativer Totentanz als liturgisches Element in Gottesdiensten zum
Todes- und Totengedenken – Neuinterpretation und Chance für das
gegenwärtige gottesdienstliche und gemeindliche Leben sowie die christliche
Memorialkultur.
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12.30-13.00
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Christian Storch M.A. (Weimar): Tanz an die verstorbene Mutter
– Der B-A-C-H-Walzer
in Alfred Schnittkes Klavierquintett.
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13.15
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Jahreshauptversammlung
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Die Veröffentlichung der Referate erfolgt in "L'art macabre",
dem Jahrbuch der Europäischen Totentanz-Vereinigung.