Weil das innige Verhältnis der Wiener zum Tod sprichwörtlich
ist, findet die 10. Jahrestagung der Europäischen Totentanz-Vereinigung
vom 30. April bis zum 2. Mai 2004 in der Akademie der Bildenden Künste,
Karl Schweighofer-Gasse 3, 1070 Wien, statt. Auf Wunsch des Gastgebers
Prof. Herwig Zens wird der Themenschwerpunkt Musik
und Tanz gewidmet sein.
Musik-, Tanz-, Literatur-, Film- und Theaterwissenschaftler, Volkskundler,
Medizin- und Kunsthistoriker stellen ihre Forschungsergebnisse vor. Pro
Referat sind 20 Minuten zuzüglich 10 Minuten Zeit zur Diskussion
vorgesehen.
09.45-10.00 |
Begrüßung |
10.00-10.30 |
Prof. Dr. Wernfried Hofmeister (Graz): Wenne der
tot unsir voget kom geslichen: Gesichter des Todes im Spiegel
deutschsprachiger Dichtungen des Mittelalters |
10.30-11.00 |
Christine Kralik (Toronto): Shifts in lay devotional
practice and late medieval illuminations of the Three Living and the
Three Dead |
11.00-11.30 |
Pause |
11.30-12.00 |
Prof. Dr. Ekaterina Skvairs (Moskau): Das Zwiegespräch
zwischen Leben und Tod in Russland: ein unbekannter Magdeburger Druck
von Bartholomäus Gothan |
12.00-12.30 |
Dr. Sophie Oosterwijk (Manchester): Danse macabre iconography
on medieval misericords and choirstalls |
12.30-13.00 |
Prof. Dr. Christoph Mörgeli (Zürich): Makaberes
in frühneuzeitlichen Chorbüchern |
13.00-14.30 |
Mittagspause |
14.30-15.00 |
Dr. Stefan Morent (Tübingen): Pavane – Tanz
des Todes |
15.00-15.30 |
Marieke von Bernstorff M.A. (Rom): Vom Angesicht des
Todes zu den Verheißungen des Paradieses. Die Beinhauskapelle
San Bernardino alle Ossa in Mailand. |
15.30-16.00 |
Pause |
16.00-16.30 |
Mag. Christian Nikolaus Opitz (Wien): "Gespenstische
Pracht". Zum Totentanz-Motiv in Eichendorffs Ahnung und Gegenwart |
16.30-17.00 |
Christoph Turecek und Atsko Kogure (Wien): Franz Liszt:
Lenore S346 (Ballade von Gottfried August Bürger) – Melodram
für Deklamation und begleitendes Piano |
17.00-18.00 |
Jahreshauptversammlung der ETV |
18.00-19.00 |
Pause |
ab 19.00 |
Vernissage
in der Galerie Peithner-Lichtenfels |
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Sonnenfelsgasse 6, mit Werken von Margit Aschenwald, Alfredo
Barsulglia, Peter Bischof, Ferdinand Böhme, May-Britt Chromy,
Richard Fleissner, Ulrich Gansert, Harald Gfader, Robert Hammerstiel,
Gustav Hessing, Leander Kaiser, Talos Kedl, Anton Kitzmüller,
Edgar Leissing, Hannes Mlenek, Paul Netstlang, Erhard Stöbe,
Anne Strobl, Herwig Zens und anderen. |
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Es spricht Dr. Brigitte Borchardt-Birbaumer. |
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Samstag, 1. Mai: |
10.00-10.30 |
Constanze Hofstaetter (Kiel): Knochenmänner und
Todesdämonen: Die Totentanzfolge des Jahres 1911 von Karl Peter
Röhl (1890-1975) zwischen Symbolismus und früher Moderne |
10.30-11.00 |
Katja Malsch (Bielefeld): Arthur Schnitzlers Traumnovelle
– Karneval, Walpurgisnacht, Totentanz |
11.00-11.30 |
Pause |
11.30-12.00 |
Dr. Melanie Unseld (Hamburg):Die Totentänze
des Dmitri Schostakowitsch
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12.00-12.30 |
Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer und Ass.-Prof. Dr. Thomas
Hochradner (Salzburg): Cesar Bresgens Totentanz nach Holbein. Überlegungen
aus musikwissenschaftlicher und musikpädagogischer Perspektive |
12.30-14.00 |
Mittagspause |
14.00-14.30 |
Dr. Elfriede Wiltschnigg (Graz): Alfred Kubin und Jacek
Malczewski oder die Frage: Welches Geschlecht hat "der"
Tod? |
14.30-15.00 |
Dr. Marita Keilson-Lauritz (Bussum): Der Tod und der
Knabe – Das Totentanz-Thema in der Homosexuellen-Zeitschrift
Der Eigene |
15.00-15.30 |
Pause |
15.30-16.00 |
Dr. Evelyn Dörr (Berlin): Totentänze der Moderne.
Zum Beispiel Albert Thalhoffs Totenmal (1930) |
16.00-16.30 |
Nina Ruzicka (Wien): Der personifizierte Tod in Comic
& Cartoon |
16.30-17.00 |
Dr. Walter Blohm und Ralph Blase M.A. (Bielefeld): Hans
Henny Jahnns Neuer Lübecker Totentanz als Multimedia-Theater |
17.00-18.00 |
Pause |
18.00-22.00 |
Festakt im Cinemagic, ehemaliges Opernkino am Karlsplatz, mit
Filmen von Herbert Link, Dr. Otto Brusatti und den Neuen Wiener
Concertschrammeln |
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18.30-18.45 Filmvorführung: Eris Quod Sum – du
wirst sein, was ich bin, 2001. Helmut Sautner und Herwig Zens
gestalten die neue Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge bei Wien,
eine Symbiose von Malerei und Architektur im Zeichen der Trauer
und des Trostes. |
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19.00-19.45 Life-Performance: Dr. Otto Brusatti und die Neuen
Wiener Concertschrammeln produzieren sich über Tod und Musik
(von Schubert über alle Sträuße bis Schönberg) |
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19.45-20.00 Filmvorführung: Totentanz, 2002. Ausschnitte
einer Aufführung des Hugo-Distler-Totentanzes im Rahmen der
Ausstellung von Herwig Zens in Wiener Neustadt, Mitwirkung: Arnold-Schoenberg-Chor
unter der Leitung von Erwin Ortner |
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20.00-20.15 Pause |
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20.15-20.55 Life-Performance, 2. Teil
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21.00-21.30 Der mit dem Tod tanzt, 2003. Herwig Zens
malt für die Marienkirche in Lübeck seinen 8. Totentanz.
Zitat: "Der Herwig arbeitet lustvoll auf seinen Tod hin, indem
er sich permanent mit dem Tod beschäftigt. Und ich glaube,
es geht ihm ganz gut dabei." |
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Anschließend Möglichkeit zum Gespräch
mit dem Filmemacher |
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Sonntag, 2. Mai: |
10.00-10.30 |
Dr. Johannes Kamps (Frankfurt): Das Kino, der Tanz,
der Tod – Filmplakate von Josef Fenneker (1895-1956) |
10.30-11.00 |
Dr. Angelika Gross (Paris): Zur Rolle des Totentanzes
im Film Die Spielregel (1939) von Jean Renoir |
11.00-11.30 |
Pause |
11.30-12.00 |
Dr. Bernhard Fuchs (Wien): Ein indischer Totentanz –
Das Sterben und das künstlerische Schaffen der Schauspielerin
Divya Bharti |
12.00-12.30 |
Dr. Dieter Plötner (Leipzig): Ein "Totentanz"
im Ackermann. – Zu sieben Steindrucken von Rolf Münzner |
12.30-13.00 |
Stéphanie Pichonnat (Bern): Danse macabre –
ein musikalisches Figurentheater. Diplomarbeit 2003 an der Hochschule
der Künste, Bern. |
Die Teilnahmegebühr (inkl. Pausengetränke) beträgt
für Nichtmitglieder der ETV € 25, für Studierende und Begleitpersonen
von Mitgliedern € 20, zahlbar vor Ort. Tageskarten: € 10.