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Erika Sophie
Schwarz
Erfurter Totentanz |
Der Totentanz war als Gegenstand der Malerei seit
dem 15. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet. Er wurde in Kapellen,
Friedhofsgebäuden und Kreuzgängen meist direkt auf die Wand gemalt
und zeigte Personen aller Stände und Berufe, die von einem als Skelett
dargestellten Tod angeführt werden. Diese Gemälde entstanden unter
dem Eindruck der großen Pestepidemien des Mittelalters, als der "schwarze
Tod" oft in kurzer Zeit Tausende von Menschen dahinraffte.
Der 1735 begonnene und 1795 vollendete "Erfurter
Totentanz" wurde von dem Erfurter Maler Jakob Samuel Beck und
acht weiteren Malern für den Festsaal des Evangelischen Waisenhauses
im Augustinerkloster zu Erfurt geschaffen. Während bei den meisten
Totentänzen die dargestellten Personen anonyme Vertreter ihres Standes
oder Berufes sind, handelt es sich beim "Erfurter Totentanz"
um Porträts größtenteils namentlich bekannter Erfurter Bürger.
Im Jahre 1872 wurden sämtliche Bilder bei einem Brand vernichtet.
Vorher waren jedoch von dem Weimarer Maler Max Theodor Götz farbige
Kopien aller 56 Gemälde angefertigt worden, und so blieb der Nachwelt
ein Vorstellung davon erhalten.
VI, 150 Seiten.
18 farbige und 43 s/w-Abbildungen. Broschur.
Weimar, Köln und Wien 1995. Böhlau Verlag
Euro 25,50 / SFr 46,-
ISBN 3-412-11894-X
Letzte Aktualisierung:
27.12.2006
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