Totentanz des Monats Juni 2012:
Der neue Grazer Totentanz
Monumentale, dauerhaft ortsgebundene Totentänze entstehen vergleichsweise selten. Eines der wenigen Beispiele ist Gerald Brettschuhs Wandmalerei in der Auferstehungshalle des evangelischen Stadtfriedhofs Sankt Peter in der Steirischen Landeshauptstadt Graz aus dem Jahr 2002. Auf den ersten Blick fällt die Lebhaftigkeit auf, mit der es hier zugeht. Der Arnfelser Künstler hat sein Bild in drei Gruppen um je ein Skelett eingeteilt: Tanzende, manchmal sogar eng ineinander verschlungenen Paare dominieren. Ein Sensenmann übernimmt die Führung, ein Gerippe spielt auf der Geige, das dritte reitet verkehrt herum auf einem Pferd und löst dabei eine Dreierbeziehung auf zwischen dem Maler, einer Frau und einem Mann, der sich die Hand vor die Augen hält. Im Pfarrgemeindeblatt schrieb der Architekt Werner Hollomey dazu: Gerald Brettschuhs Umgang mit Dingen und Personen sei generell sehr unverblümt. Zwei der Akteure sind unverkennbar kürzlich verstorbene Freunde. Wie die Öffentlichkeit darauf reagierte, ist der Forschung bis auf Weiteres unbekannt.
Vergleiche unsere Zeitschrift "Totentanz aktuell" Heft 38, 73 und 151.
Weiterführende Literatur
Werner Hollomey: Der Totentanz von Gerald Brettschuh. In: Dialog, Evangelische Pfarrgemeinde Graz, linkes Murufer, Heft 108, Juli 2002, eingebunden zwischen Seite 6 und 7.
Frühere Totentänze des Monats:
Letzte Aktualisierung:
30.05.2012
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