Totentanz des Monats Dezember 2012:
Heinz Fleischers Holzschnitt-Totentanz
Heinz Fleischers Totentanz erschien 1956 als Handdruck in Halle. Das Büchlein enthält 29 Holzschnitte, die den Tod als Schädel mit weißem Umhang darstellen.
"Krankheit" ist eines von Fleischers graphischen Meisterwerken, denn der Tod lauert rücklings hinter dem Bett in der schäbigen Dachkammer wie abfallender Putz an der Wand.
Das Bild sagt viel über die ungesunde Wohnsituation Armer. Und es wiederholt, was im Volksglauben als entscheidend gilt: Ein Skelett am Fußende ist eine Warnung. Steht es dagegen am Kopfende, gibt es keine Überlebenschancen mehr.
Andere Ideen sind neu: "Hochwasser" erinnert an die Mulde-Flut im Juli 1954. "Tod im Gas", stellt einen Mann dar, der das Ventil geöffnet hat, um sich das Leben zu nehmen. Da wie dort ist der Tod ein Beobachter, keine Täter.
Gegen Ende der Holzschnittfolge bezieht Fleischer politisch Stellung: Er zeigt einen Paradeaufzug, ein KZ betiteltes Gefängnishochhaus und einen Atombombenabwurf.
Außerdem kritisiert er die Raumfahrt, als die USA und die Sowjetunion mit Satelliten das Weltall eroberten..
Frühere Totentänze des Monats:
Letzte Aktualisierung:
30.10.2012
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