Totentanz des Monats November 2012:
Der Totenreigen in der Katakombe San Gaudioso in Neapel
Totentänze, deren Figuren echte knöcherne Schädel haben, sind selten. Das bekannteste Beispiel befindet sich in der Friedhofskapelle
von Wolhusen im Innerschweizer Kanton Luzern. Selbst Fachleute wissen vielfach nicht, dass es in der Katakombe San Gaudioso in Neapel, genauer unter der
Kirche San Vincenzo alla Sanità, ähnliche Gestalten gibt.
In einem im 17. Jahrhundert angelegten Gang hockten Leichen mit angezogenen Knien auf gerillten Steinen, sogenannten cantarelle oder scolatoi.
Nach dem Trocknungsvorgang trennten Dominikanermönche die Köpfe von den mumifizierten Leibern, fügten die Schädel in den Verputz der Gänge ein und
bemalten die Wände mit mehr oder weniger bekleideten Skeletten. In der Regel benennen Inschriften die Toten. Zuweilen lassen Insignien Rückschlüsse
auf den gesellschaftlichen Stand des Verstorbenen zu. So liegen zu Füßen eines Gerippes Krone und Szepter.
Man geht davon aus, dass es sich um Angehörige des Adels, womöglich einer Bruderschaft handelt. In napoleonischer Zeit soll diese Art der Bestattung
aus hygienischen Gründen verboten worden sein.
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Frühere Totentänze des Monats:
Letzte Aktualisierung:
30.10.2012
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