Beim Totentanz des Benediktinerklosters Sankt Peter in Salzburg handelt es sich um eine Gebetsnische am südwestlichen Ende der Friedhofsarkaden. Von dort betritt man die "Katakomben" genannten
Höhlen des Mönchsbergs, in denen seit dem Mittelalter Einsiedler lebten. 1659 ließ der Abt die Anlage sanieren. Um den Glaubenseifer der Pilger zu steigern, sorgte er dafür, dass der Eingangsbereich vertäfelt und
bemalt wurde.
Zuerst sieht man die Kreuzigungsgruppe, unter der Arme Seelen im Feuer büßen. Rechts und links hängt je eine Tafel mit Sinnbildern. Lateinische Klassiker-Zitate dienen als Überschriften; deutsche Reimverse
kommentieren die Szenen. Den Anfang macht ein Skelett, das Schädel in eine Mühle schüttet. Sie werden zu Staub, aus dem die Menschen der Bibel zufolge gemacht wurden. Dann beliefert der Tod das Beinhaus,
legt Hand an als Bestatter und hebt ein Grab aus. Auch Spiele erinnern an das Ende: Ein Gerippe schiebt beim Kegeln alle Neune, ein zweites verteilt Lose mit Sterbekreuzen an Kaiser und Kind, Reichen und
Eremit. Anschließend erleichtert der Knochenmann Leidtragende, den Frommen , den Krüppel und den gefesselten Gefangenen. Die nächsten Szenen beinhalten Handlungsanweisungen für Friedhofsbesucher: Edelleute
stehen in der Gruft, um Kerzen anzuzünden und zu beten. Wenn nun der Tod als Mautner am Tisch sitzt, also seinen Tribut einfordert, heißt das, alle Dargestellten müssen (mit dem Leben) bezahlen. Noch einmal
tritt ein Adeliger an ein offenes Grab, denn Blumen und Rosenkränze sorgen dafür, dass der Verstorbene sanft ruht. Dass der Tod den Zeiger der Uhr zerbricht, ist eine Warnung: Die Lebenszeit läuft ab, vielleicht schon jetzt.
Gegen Ende stimmen Wort und Bild versöhnlich. Ein wanderndes Skelett trägt Knochen zusammen. Und hoch über dem Friedhof reichen Freundeshände einander ein weinendes Auge, denn Tränen verbinden.
Öffnungszeiten: von Mai bis September täglich außer montags zwischen 10.30 und 17 Uhr, im Winterhalbjahr Mittwoch bis Sonntag.