Im "Totentanz der Politik" stellt Arpad Schmidhammer dar, was vor dem Ersten Weltkrieg in
Europa passierte. Zuerst schlägt der als Narr maskierte Tod auf Spießbürger ein. Dann macht er klar, wie England
seine Macht vergrößern will. Er demonstriert, dass Kirche und Militär um die Vorherrschaft in Frankreich buhlen
und sieht vergnügt zu, wie sich die Angehörigen unterschiedlicher Nationalitäten der Donaumonarchie prügeln. In
Deutschland langweilt sich ein Knochenmann im leeren Reichstag. Derweil ist der Abgeordnete der katholischen
Zentrumspartei mit dem Fahrrad auf dem Holzweg. Zeitgleich machen Skelette ambitionierten Politikern den Garaus.
Und in den Karpaten gleitet der Friede über dünnes Eis. Amerika erobert in großen Schritten die Welt, während
China in den Arm eines Moskauers sinkt. Zu guter Letzt geht es um den "kranke Mann am Bosporus".
Schmidhammer zeigt die Personifikation des Osmanischen Reichs gestützt von der Figur, die wahlweise Bruder Jonathan oder
Uncle Sam heißt. Dass ein amerikanischer Jude gemeint ist, verdeutlicht das jiddisches Wort "Dalles" für Geldnot.
Sein Opfer hatte sich im Krimkrieg arg verschuldet. Danach verlor er Serbien, Montenegro und Rumänien. Bosnien und die
Herzegowina wurden unter österreichische Verwaltung gestellt; Zypern und Teile von Armenien fielen an Russland. Jetzt
schleppt sich der Sultan am Arm seines Begleiters über den Bosporus nach Europa.
Im Ersten Weltkrieg konnte er sich nicht mehr halten. Jeder zweite Mann war im Militärdienst, aber das Reich ging unter.
Während sich die Zahl der Gefallenen in Grenzen hielt, starben mehr Zivilisten als irgendwo sonst. 1,5 bis 2 Millionen
Armenier trüben die Statistik. Obwohl der Totentanz bereits 1900 im Druck erschein, sollte Schmidhammer Recht behalten.
In höherer Auflösung können Sie die Bilderfolge unter www.jugend-wochenschrift.de ansehen.