Verges im Hinterland der katalanischen Costa Brava ist seit langem für seine "danza de la muerte" im Rahmen der Passionsspiele bekannt. In der Nacht von Gründonnerstag zum Karfreitag ziehen fünf tanzende Skelette, begleitet von Fackelträgern und Trommlern, durch die Stadt.
Mitglieder einer Bruderschaft organisieren die Veranstaltung. Zwei Erwachsene und drei Kinder tragen hautenge Kostüme und stellen sich in Form eines Kreuzes auf. Die Führung übernimmt der Sensenmann. Im Mittelpunkt steht der Fähnrich, dessen Banner verkündet, dass niemand verschont wird und die Lebenszeit schnell verrinnt. Ihn flankieren nun Ascheträger und ein Tödlein, das auf dem Zifferblatt die Stunde anzeigt.
Die Schrittfolge des Ensembles ist genau festgelegt, wie Berichte und Bilder beweisen. Wer mehr wissen will, lese Francesc Massip und Lenke Kovács: Der Totentanz unter der katalanisch-aragonesischen Krone: Ikonographie und Inszenierung im Mittelalter und das Fortbestehen einer Tradition. In: L'Art macabre 2 (2001), S. 61-80. Das Buch steht in Bibliotheken zur Verfügung.