Der Lebenslauf des Hamburger SPD-Politikers Karl Meitmann ist kein Geheimnis, wohl aber sein Totentanz von 1931/32. Offenbar hat sich nur ein Exemplar erhalten, das sich im Privatbesitz von Franz Strobl in Wiener Neudorf befindet.
Acht Bilder mit ausführlichen Erläuterungen zieren das Faltblatt im Format A 3. Die Datierung lässt sich aus den im Druck genannten Ereignissen erschließen. Zu sehen ist jeweils Adolf Hitler als Skelett. Zuerst tritt er als Flötenspieler auf - frei nach dem Bernt Notke zugeschriebenen Lübecker Totentanz in der Neufassung von 1700. Im Hintergrund zeichnet sich dann allerdings der Hamburger Michel ab.
Was daneben steht, gibt Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Werks. 107 Nationalsozialisten waren als Abgeordnete im Berliner Reichstag vertreten. Als am 27. September 1931 grölende Hakenkreuzler die Hamburgische Bürgerschaft stürmten, trat der Senat zurück.
Die große 1 im letzten Bild bezieht sich einerseits auf Goethes Totentanz, in dem mit Ablauf der Geisterstunde der Spuk endet. Andererseits ist mit der Ziffer der Listenplatz der Sozialdemokraten bei der Wahl des Reichspräsidenten am 13. März 1932 gemeint. Noch glaubte der Verfasser, dessen Name an letzter Stelle steht, Adolf Hitler heldenhaft besiegen zu können. Mehr erfahren Sie in "Totentanz aktuell" 209, Seite 6-12.