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Totentanz des Monats

September 2017:

Der Totentanz des Osnabrücker Diözesanmuseums


Textile Totentänze sind zu unrecht kaum bekannt. Das Diözesanmuseum Osnabrück zeigt seit Langem sechs gestickte Paare, die einem Messgewand im heute belgischen Mons zum Verwechseln ähnlich sind. In der Fotomontage sehen Sie erst drei geistliche, unten dann ebenso viele weltliche Würdenträger mit dem Tod.

Zu Anfang holt ein Sensenmann den wehrlosen Papst mit der dreifachen Krone. Danach ergreift ein Skelett das Szepter des Kardinals mit dem großen Hut. An dritter Stelle hält der Bischof mit der rechten Hand am Hirtenstab fest und weist seinen Widersacher mit den gespreizten Fingern der Linken ab.

Unten packt der Tod zuerst den an der Bügelkrone und dem Reichsapfel erkennbaren Kaiser. Als nächstes führt ein Sensenmann den regierenden König ins Jenseits. Zuletzt ist ein nach neuester Mode sportlich gekleideter Edelmann an der Reihe. Für ihn trägt das Skelett einen Sarg.

Der Osnabrücker Totentanz verläuft sehr friedlich. Alle Sterbenden sind unbewaffnet. Sie werden nicht überfallen und leisten nur wenig Gegenwehr.

Obwohl Mons in Wallonien liegt, gelten die Stickereien als flämisch. Sie entsprechen nicht der Pariser "Danse macabre" und dürften erst nach 1556 in den in den spanischen Niederlanden entstanden sein. Solange die Grafschaft Flandern den Habsburgern gehörte, müsste der Kaiser am Doppeladler erkennbar sein. Tropfen als Hintergrundmotiv gehen auf südeuropäische Vorlagen zurück.

Weitere Informationen bietet Heft 221 unserer Zeitschrift.




Frühere Totentänze des Monats:

Anschrift

Europäische Totentanz-Vereinigung, Leipziger Straße 48, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Henry Schuhmacher (Präsident) Mail: h.schuhmacher@totentanz-online.de